Ein Geschäftsprozess ist eine Folge von Arbeitsschritten um ein Geschäftsergebnis zu erzielen. Ein Geschäftsprozess kann Teil eines anderen Geschäftsprozesses sein oder andere Geschäftsprozesse enthalten bzw. diese anstoßen. Geschäftsprozesse gehen oft über Abteilungen und Betriebsgrenzen hinweg und gehören zur Ablauforganisation eines Unternehmens. Da heute viele Arbeitsschritte mit Hilfe von Informationstechnologie ausgeführt werden, spielt der gezielte Einsatz von IT eine immer größere Rolle.
Neben der Automatisierung von Geschäftsprozessen erlangt das Management der Geschäftsprozesse, in der Fachliteratur "Business Process Management" (BPM) genannt, eine immer stärkere Bedeutung. BPM beschäftigt sich mit Steuern, Herausfinden, Gestalten, Dokumentieren und Verbessern von Geschäftsprozessen. Für das "Managen" der Geschäftsprozesse benötigt man Geschäftsprozess-Modelle, die man erarbeiten muss und an denen man sich danach gemeinsam reiben sollte, um sie zu verbessern.
Historisch hat BPM sich aus den Fachabteilungen der Unternehmen heraus entwickelt. Zentralisiert wurde es durch die Schaffung von Qualitätsmanagement-Stellen. Heute herrscht eine große Sprachverwirrung, da die Informationstechnologie ebenfalls diesen Begriff übernommen hat. Da die Informationstechnologie die technische Integration zur Aufgabe hat, muss man genau hinschauen, was angeboten wird. Forrester Research, Inc. hat im Rahmen von drei IT-bezogenen BPM-Evaluierungen die nachfolgende Prozesseinteilung vorgenommen, die sehr gut geeignet ist, um die am Markt erhältlichen Business Process Management Systeme (BPMS) zu klassifizieren.
Integration-Intensive
Document-Intensive
Human-Intensive
Üblicherweise sind alle 3 Kategorien in jedem Unternehmen, unterschiedlich stark ausgeprägt vorhanden. Die Softwarehersteller lassen sich gut in diese drei Kategorien einteilen, da ihre BPM-Systeme diese Schwerpunkte aufweisen. In der Aufstellung ist eine vierte Kategorie ergänzt, die Modellierungswerkzeuge und Methodenunterstützung für das klassische Prozessmanagement beinhalt. Fachabteilungen und Qualitätsstellen setzen diese Werkzeuge ein, die jedoch nicht mit den eingesetzten IT-Systemen integriert sind.
Integration Centric Business Process Management Systems Hier sind die Anbieter einzuordnen, die die Integration von IT-Systemen und speziellen Geschäftsprozessen (ERP und EAI) im Fokus hatten. SAP, TIBCO, IBM, Oracle, Sun, Software AG und Cordys sind hier zu nennen.
Document Centric Business Process Management Systems Hier geht es darum zum oft zitierten "papierlosen Büro" zu gelangen und gesetzliche Auflagen (Steuerrecht, Sarbane Oxley Act, etc.) zu erfüllen. Dokumenten-Management und das Verwalten der Inhalte steht im Fokus dieser Anbieter. Hauptanbieter hierfür sind Adobe Systems, EMC, Open Text, IBM
Human Centric Business Process Management Systems Hier geht es um Geschäftsprozesse die eine hohe Interaktion zwischen Mitarbeitern, und zwischen Mitarbeitern und unterschiedlichen IT-Systemen beinhalten. Hier müssen die Mitarbeiter viele Entscheidungen treffen und Sonderfälle bearbeiten. Pegasytems, Applan, Savvion, Lombardi, TIBCO, Software AG, Ultimus und Intalio sind hier einzuordnen.
Classical Business Process Management Systems Hier werden alle Arten von Geschäftsprozessen abgedeckt, da die Entwicklung von den Fachabteilungen und Qualitätsstellen ausgelöst wurde. Reine BPM Methodik abgeleitet aus dem Total-Quality-Management Ansatz von W. E. Deming, EFQM, SixSigma usw. bilden die Basis für diese BPM-Systeme. Als Software-Unterstützung sind hier einfache Modellierungstools wie MS PowerPoint und MS Visio sowie ausgereiftere Systeme von iGrafx, Mega, IDS Scheer (ARIS), Dr. Binner (SYCAT) usw. auf dem Markt.
Alle Hersteller folgen überwiegend einem ausgeprägten Schwerpunkt, keiner deckt alle 4 Kategorien ab, obwohl manche das behaupten. Die Verschmelzung der Kategorien steht bei den meisten Anbietern auf dem Entwicklungsplan. Serviceorientierte Architekturen mit einer Sammelschiene (Enterprise Services Bus) als Verbindungsplattform der unterschiedlichen Software-Applikationen werden diesen Trend beschleunigen.
In der anwendungsbezogenen Informationstechnologie findet aktuell ein Paradigmen-wechsel statt, der durch das Auftreten von "Serviceorientierten Architekturen" (SOA) oder englisch "Service Oriented Architecture" ausgelöst wurde. SOA ist ein Managementkonzept und setzt erst in zweiter Linie ein Systemarchitekturkonzept voraus:
Das Managementkonzept strebt eine an den Geschäftsprozessen ausgerichtete Anwendungssoftware und Infrastruktur an, die schnell auf veränderte Anforderungen im Geschäftsumfeld reagieren kann. Realisiert werden die Anforderungen immer noch von IT-Spezialisten, die die Anforderungen aus BPM-Systemen der Fachabteilungen beziehen. Die organisatorischen Voraussetzungen für dieses neue Schnittstellenkonzept (BPMN/EPK > BPEL) müssen rechtzeitig geklärt werden, damit die Prozessmodelle nicht auseinander laufen.
Das Systemarchitekturkonzept sieht die Bereitstellung fachlicher Dienste und Funktionalitäten in Form von Services vor. Ein Service ist in diesem Kontext als eine Funktionalität definiert, die über eine standardisierte Schnittstelle in Anspruch genommen werden kann. Webservices sind die Schnittstellen, die zukünfig den Austausch von Applikationen einfacher und schneller machen sollen.
Vermittlung eines nachhaltigen BPM Konzeptes
Erarbeitung eines Projektplanes zur BPM Implementierung
Erarbeitung eines hierarchischen und modularen Geschäftsprozessmodells
Aufnahme und Analyse von ausgewählten Geschäftsprozessen
Erarbeitung von Potenzialen zur Verbesserung
Evaluierung von BPM Software unter Berücksichtigung von SOA-Vorteilen
Projektleitung für die Implementierung von BPM
Schulung der beteiligten Mitarbeiter
Geschäftsprozesse von der Anfrage bis zur Auslieferung bzw. Fertigstellung (end-to-end)